„Wir suchen Diskussion-Kümmerer“ – so lautetete die Anfrage von Nele Hirsch und Kristin Narr am Tag zuvor. Für diesen Job hatte ich mich am Tag zuvor gemeldet unter der Annahme, dass ich das Thema dann intensiver wahrnehmen würde. Zu jeder vollen Stunde konnte man zwischen acht verschiedenen Sessions wählen, meist gab es mehrere Impulsgeber*innen. Recht spontan hatte ich mich für Wie ist aktivierendes und selbstgesteuertes Lernen im Unterricht schon heute mit einfachen Mitteln möglich? entschieden. Leider war die einzelne Session nicht mit den jeweiligen Impuls-Videos verlinkt, ein wirkliches Manko nach meinem Empfinden.
Mit einem Klick landete ich in einem Breakout-Room zusammen mit maximal neun anderen Teilgeber*innen. Der Anfang war sehr mühsam. Wir begannen mit einer Vorstellungsrunde. Außer mir hatte leider nur ein Teilnehmer seine Kamera angeschaltet. Schwierig war es auch, die übrigen Personen anzusprechen. Die Namen waren voreingestellt und lauteten: Chat, Mathematik (2x), Pause, Privacy o.a. und ließen sich leider auch nicht ändern. Das erschwerte die Kommunikation sehr.
Eine Impulsgeberin hatte um 12 Uhr im Einstieg zur Session mehrere Fragen genannt.
- Ein Lernjob erfordert Kompetenzen, welche Kompetenzen sollten Schüler*innen
im Vorfeld haben? - Welche Funktion/Rolle übernimmt die Lehrkraft?
Das war einerseits hilfreich. Andererseits hatte ich zur Bedeutung von „Lernjob“ nur eine Mutmaßung, da ich das dazugehörige Video nicht kannte. Die anderen Teilnehmer*innen hatten vermutlich auch die Videos vorher nicht gesehen. Zumindest wirkte die Diskussion so. Immer wieder fragte ich ‚Mathematik“ bzw. ‚Mathematik‘ bzw. ‚Chat‘ nach ihrer Meinung. Wir diskutierten mäßig, berichteten aus persönlichen Erfahrungen und kamen nach und nach doch in ein intensives Gespräch.
Aus der Diskussion zu den Fragen nehme ich mit:
- Es fehlt bei vielen Schüler*innen an der Kenntnis, wie man selbständig lernen kann. Und wie Kollaboration online aussehen kann
- Ich möchte beim Kollegen nachfragen, ob es eine Evaluation gibt zu jenen Wochen, als wir nur online waren. Es wäre interessant zu wisssen, wie Schüler*innen, ihre Eltern sowie die Kolleg*innen zurecht kamen und welche Tools genutzt wurden. Die Vorlage von Edkimo ist unten verlinkt.
- Da es einige Schüler*innen gibt, die nur über das Smartphone online mitarbeiten können, ist es wichtig, Inhalte in „kleinen Häppchen“ = Folien mit wenig Text zu zeigen. Dazu per Video Erklärungen zu geben.
- Man kann Schüler*innen nicht zwingen an Videokonferenzen teilzunehmen. Es kann aber eine gute Möglichkeit sein, dass man einen Termin in der Woche anbietet, an dem es um Inhalte geht, und beim 2. Termin ist es eine Fragestunde.
Diese Erkenntnisse erinnerten mich an ein Zitat von Steve Jobs. Ein Teilnehmer war so freundlich, dies zeitgleich zu suchen und in Notizen einzufügen:
That’s been one of my mantras – focus and simplicity. Simple can be harder than complex: You have to work hard to get your thinking clean to make it simple. But it’s worth it in the end because once you get there, you can move mountains.
Externer Link: Umfrage bei Edikimo zu „Lernen zu Hause“ für das Kollegium, Schüler*innen und Eltern